Checkliste: Was muss bei einem Fest für 1.000+ Gäste stehen?

Zelt? Klar. WC? Natürlich. Aber da ist mehr. Unsere Profi-Checkliste für Events, die nicht ins Wanken geraten.

Checkliste für ein Events mit über 1.000 Gästen

Die klassische Kurzliste lautet meist: Zelt? Ja. WC? Natürlich. Technik? Irgendwie schon. Das Problem: Sobald Sie mehr als 1.000 Personen auf ein Gelände holen, reicht diese Stammtischlogikstik nicht mehr. Größe macht alles empfindlicher – jede Schwachstelle wirkt sich exponentieller aus. Diese Checkliste denkt ein Event dieser Größenordnung konsequent von Stabilität, Infrastruktur und Risikopunkten her.

1. Infrastruktur, die nicht einknicken darf

Strom

Nötig ist nicht ein „Anschluss“, sondern eine technisch abgesicherte Stromverteilung für Licht, Ton, Gastro, Kühlung und Nebenaggregate. Kapazität, Lastmanagement, Absicherung und Reserveleistung müssen schriftlich klar sein. Ohne geprüfte Verteilung gerät der Betrieb bei Spitzenlast sofort ins Wanken.

Wasser & Abwasser

Küchenmodule, Ausschank, Spültechnik und Sanitäranlagen benötigen gesicherte Frischwasser- und Abwasserwege. Schlauchlängen, Anschlusshöhen und Abtransport müssen logistisch passen. Fehlplanungen hier erzeugen Stillstände, die sich nicht spontan beheben lassen.

Sanitäranlagen Für 1.000+ Personen ist die Menge der Toiletten nur die Basisanforderung. Entscheidend ist die Taktung der Reinigung, die Beleuchtung, die Platzierung sowie barrierefreie Einheiten. Versagen die Sanitärstellen, kippt das Gesamtimage.

2. Sicherheit, die tragfähig bleibt

Genehmigungen

Ein Event dieser Größe berührt Ordnungsamt, Brandschutz, Lärmschutz und Hygienevorgaben. Mehrere Stellen entscheiden mit. „Alles passt schon“ ist kein tragfähiges Konzept. Ohne früh geklärte Auflagen droht Stillstand vor Veranstaltungsbeginn.

Sicherheitslogik

Fluchtwege müssen real nutzbar sein, Ordner geschult, Brandschutz dokumentiert. Ein Wetterkonzept für Starkregen, Wind und Hitze gehört dazu. Erste-Hilfe-Präsenz ist Pflicht. Sicherheitslücken treffen bei 1.000+ Personen nie nur Einzelne.

3. Logistik, die nicht stockt

Geländeorganisation

Zugänge, Transportwege, Lieferzonen, Standflächen, Sperrbereiche – alles muss vordefiniert und eingezeichnet sein. LKW-Zufahrten und Rangierflächen sind kritische Engpässe, keine Randnotiz.

Zeitplan

Aufbau in der fachlich korrekten Reihenfolge ist zentral: Strom vor Technik, Technik vor Deko, Gastro nach Infrastruktur. Pufferzeiten sind kein Luxus, sondern Risikomanagement.

Personal Ein Event dieser Größe braucht definierte Rollen, Schichtplanung und Ansprechpartner nach Bereich. „Alle helfen irgendwie“ führt zuverlässig zu Lücken.

4. Ausschank & Versorgung, die stabil laufen

Kühlkette

Die Frage lautet nicht „Haben wir Kühlschränke?“, sondern „Reicht die Kapazität für Spitzenzeiten?“. Kühlanhänger, Reserveflächen und klare Lieferketten verhindern Wartezeiten und Qualitätsprobleme.

Zapf- und Spültechnik

Nur getestete Technik funktioniert unter Last. Druckeinstellungen, Leitungslängen, Ersatzteile und Wasser-/Abwasserführung müssen vorab geprüft sein. Fehlende Spülmöglichkeiten bremsen den Ausschank innerhalb von Minuten aus.

5. Koordination, die Zusammenbruch verhindert

Zuständigkeiten

Strom, Sanitär, Sicherheit, Gastro, Logistik – jedes Gewerk benötigt eine verantwortliche Person. Die Gesamtkoordination muss über allen Bereichen stehen, um Schnittstellenfehler zu verhindern.

Kommunikation Dokumentierte Abläufe, Notfallkontaktliste, Lageplan, Verantwortlichentabelle. Ohne diese Grundlagen wird jede Störung zum strukturellen Ausfall.

Die meistvergessenen Punkte

  • Mülllogistik (Volumen, Abholung, Wege)
  • Wege- und Parkplatzbeleuchtung
  • Beschilderung (Einlass, WC, Notausgänge)
  • Schatten- und Ruhebereiche
  • Versicherung, GEMA, Künstlersozialkasse (KSK)
  • Lärmschutz- und Anwohnerschnittstellen

Fazit

Ein Event mit über 1.000 Gästen besteht nicht aus Zelten und Toiletten – es ist ein System aus Infrastruktur, Sicherheit, Logistik und stabiler Koordination. Wer diese Bereiche bewusst plant, verhindert Ausfälle und hält sein Event selbst unter Druck tragfähig. Genau an diesen Punkten setzt professionelle Unterstützung an: Planung, technische Absicherung und Koordination, bevor Probleme entstehen.

Die komplette Liste zum Abhaken:
Checkliste: Event ab 1.000 Gästen – Übersicht zum Abhaken


1. Infrastruktur

Strom

  • Gesamtleistung berechnet (Licht, Ton, Gastro, Kühlung, Zusatztechnik)
  • Absicherung geklärt (Ampere, Verteilung, FI/LS, Stromkreise)
  • Lastmanagement definiert
  • Reserveleistung eingeplant
  • Notstrom / Backup bewertet
  • Fachfirma eingebunden

Wasser & Abwasser

  • Frischwasserzugang vorhanden
  • Abwasserwege geplant (Höhen, Schlauchwege, Anschlüsse)
  • Kapazitäten für Spülen, Küche, Reinigung geprüft

Sanitär

  • WC-Kapazität nach Richtwert (1 pro 75–100, bei intensiv 1 pro 50)
  • Barrierefreie Einheiten vorhanden
  • Beleuchtung der Wege gesichert
  • Reinigungstaktung geplant
  • Verbrauchsmaterial (Seife, Papier) organisiert

2. Sicherheit & Genehmigungen

Genehmigungen

  • Zuständige Ämter identifiziert
  • Auflagen dokumentiert
  • Flucht- & Rettungswege abgestimmt
  • Lärmschutz & Sperrzeiten geklärt

Sicherheit

  • Wach- / Ordnungsdienst geplant
  • Brandschutzanforderungen erfüllt
  • Wetterkonzept vorhanden
  • Sanitätsdienst eingebunden

3. Logistik & Aufbau

Geländeplanung

  • Lageplan erstellt (Zelte, Bühne, WC, Technik, Gastro)
  • Lieferzonen, Fahrwege, Sperrflächen definiert
  • LKW-Zugänge geprüft

Zeitplanung

  • Aufbauzeitplan erstellt
  • Gewerke in korrekter Reihenfolge geplant
  • Pufferzeiten integriert

Personal

  • Rollen & Verantwortliche pro Bereich benannt
  • Schichtplanung erstellt
  • Einweisung organisiert

4. Ausschank & Versorgung

Kühlkette

  • Kühlkapazität berechnet
  • Kühlanhänger / Kühlzellen geplant
  • Lager–Theke-Transportweg definiert

Zapf- & Spültechnik

  • Technik getestet (Druck, Leitungen, Reinigung)
  • Spülmöglichkeit gewährleistet
  • Genügend Gläser/Becher vorhanden

5. Koordination & Kommunikation

Zuständigkeiten

  • Verantwortliche für Strom, Sanitär, Sicherheit, Gastro, Logistik benannt
  • Gesamtkoordination festgelegt

Kommunikation

  • Notfallkontaktliste erstellt
  • Abläufe dokumentiert
  • Lageplan verteilt

Bonus: Häufig vergessen

  • Müllkonzept (Volumen, Trennung, Abholung)
  • Beleuchtung für Wege & Parkflächen
  • Beschilderung (Einlass, WC, Notausgänge)
  • Schatten- / Ruhebereiche
  • Versicherungen geprüft (Haftpflicht, Wetter, Technik)
  • GEMA / KSK geklärt

Verwendung: Diese Checkliste bildet die Mindestanforderungen an ein belastbares Event ab.

Möglicherweise gibt es in Einzelfällen besondere Anforderungen, die mit einer solchen allgemeinen Checkliste nicht erfasst werden. Fragen Sie bei Unklarheiten einen Profi wie uns.